Kooperation

Swissnex × Museum für Gestaltung Zürich

Red circles and leaves over vintage devices with hands in foreground.

Das Museum für Gestaltung Zürich arbeitet mit Swissnex zusammen, um seine internationale Präsenz zu stärken und den Austausch von internationalen Designer:innen und Künstler:innen mit seiner weltweit bedeutenden Sammlung zu fördern.

Ausstellungen

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Museums und in Kollaboration mit Swissnex, dem weltweit tätigen Schweizer Netzwerk für Bildung, Forschung und Innovation, wurden sechs Designer:innen und Künstler:innen aus Brasilien, China, Indien, Japan, Südafrika und den USA eingeladen, jeweils ein Exponat für die Ausstellung zu produzieren. Mithilfe von digitalen Technologien und verschiedenen gestalterischen Zugriffen eröffnen sie neue Perspektiven auf die Sammlungsbestände und heben hervor, wie viel kreatives Potenzial in den Objekten steckt.

  • Takafumi Matsunaga, Mirage, 2025
    Im 19. Jahrhundert kamen traditionelle japanische Färbeschablonen (Katagami) nach Europa in die Sammlungen der neu gegründeten Kunstgewerbemuseen. In der Folge hatte die japanische Handwerkskunst starken Einfluss auf die westliche Ornamentik. In seinem computergenerierten Kurzfilm befasst sich Matsunaga damit, wie vertraut oder fremd uns diese Muster heute sind.
     
  • Studio Kumar La Noce, Aaram-aa? (Are you comfortable, are you rested?), 2025
    Während des Entwurfsprozesses für den LC102 diente Charlotte Perriand eine Sammlung eigener Fotografien von Menschen Gegenständen und Umgebungen als Anregung. Bhavana Kumar und Nicola La Noce liessen sich von Perriands Bildertagebüchern inspirieren und erkunden in ihrer Arbeit Momente und Formen von Komfort in Bangalore, der Tech-Metropole Indiens.
     
  • Asma Kazmi und Jill Miller, Electronic Memory, 2025
    Der tragbare Drahttonrekorder revolutionierte während des Zweiten Weltkriegs die Feld- und Heimaufnahmen. Anhand weltweit archivierter Tonbänder schaffen die Künstlerinnen eine abstrakte Klanglandschaft, indem sie Hintergrundgeräusche, Knistern, Knacken und Zischen nutzen, um eine spekulative Chronik der Nachkriegszeit zu erzählen.
     
  • Matheus Leston, Dueto, Contraponto, Paralaxe, 2025 
    Matheus Leston untersucht den wechselseitigen Einfluss zwischen Swiss Design und Kunst und Design in Brasilien. Er vergleicht dafür Datensätze aus dem Museum für Gestaltung Zürich, der Fundação Bienal in São Paulo und Google-Suchresultate. Unter anderem beschäftigt er sich mit Max Bill und seinen brasilianischen Schüler:innen Mary Vieira, Almir Mavignier und Alexandre Wollner.
     
  • Yude Li, The Shape of Echoes, 2025 
    Yude Li erforscht, wie Musik als Erinnerungsträgerin die Zeit überdauert. Er nutzt die Fantasia in G-Moll von Georg Philipp Telemann, um mit Punktwolken-Visualisierungen das Abbild der Viola in dynamische Partikel umzuwandeln. So entsteht ein System sichtbarer Echos, in dem Klang über das Hören hinausgeht und kulturelle Objekte nicht mehr in der Stille verharren.
     
  • Osmond Tshuma, Typographic Resistance, 2025
    Osmond Tshuma hat die Linolschnittbuchstaben des US-amerikanischen Gestalters Paul Peter Piech analysiert, sie in eine digitale Schrift übersetzt und daraus Plakate gestaltet. Jedes Plakat baut auf den Stimmen einflussreicher afrikanischer Persönlichkeiten auf. Mittels Typografie und bewegter Gestaltung werden das Vermächtnis und die Bedeutung ihrer Botschaften gewürdigt.
     

Die Werke werden ab August 2025 im Rahmen der Ausstellung Museum of the Future – 17 digitale Experimente im Museum für Gestaltung Zürich ausgestellt. Die Arbeit des japanischen Videokünstlers Takafumi Matsunaga ist im Mai 2025 in den Räumlichkeiten des Netzwerks Swissnex in Osaka, Japan, zu sehen. 

Veranstaltungen

Das Anliegen der Kooperation, den interkulturellen Dialog und Austausch zu stärken, wird zusätzlich durch eine Reihe von Veranstaltungen gefördert, die Swissnex 2025 in Zusammenarbeit mit seinen Hubs durchführt. Ausgehend von der Arbeit der jeweils vorgestellten Designer:innen werden innovative Ansätze zur zeitgenössischen Vermittlung und Interpretation von Sammlungsobjekten präsentiert. Mit Diskussionsthemen wie Sound Memory, Praktiken der Archivierung und Designgeschichtsschreibung, aber auch den sozialen und ökologischen Voraussetzungen für das aktuelle Designschaffen wird auch über die sich entwickelnde Rolle von Museen im digitalen Zeitalter reflektiert.